Potenzielle Investoren und Kaufinteressenten 

Einer der wichtigsten Schritte im Prozess Ihres Unternehmens ist die Ansprache und spätere Auswahl von relevanten Investoren und Interessenten. In diesem Artikel stellen wir alle möglichen Investoren- und Käufertypen vor und erläutern ihre jeweiligen spezifischen Rollen.

Investorenauswahl

Wenn eine Firma zu verkaufen angeboten wird gibt es eine gibt es eine Reihe von möglichen Käufertypen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Ziele, der Investitionshorizont und die Exit-Strategien der folgenden Arten von Investoren sehr unterschiedlich sein können, diese Faktoren haben Auswirkungen auf die Gesamtstruktur und das Ergebnis der Transaktion.

Externe Käufer

Externe Käufern sind Personen oder Unternehmen von außerhalb des Unternehmens, die das Unternehmen erwerben und weiterführen wollen. Dabei kann es sich um einzelne Investoren, ein externes Management-Team (Management Buy-In) andere Unternehmen (strategische Käufer), Private-Equity-Gesellschaften oder Unternehmer handeln, die eine Wachstumschance suchen.

Finanzinvestoren

      • Finanzinvestoren konzentrieren sich in erster Linie auf die Rendite ihrer Investitionen. Dabei spielen Faktoren wie der Cashflow, das erwartete Marktwachstum und die Möglichkeit des Wiederverkaufs des Zielunternehmens eine besondere Rolle.
      • Typischerweise planen Finanzinvestoren eine begrenzte Haltedauer ihrer Investitionen, die in der Regel zwischen drei und sieben Jahren liegt.
      • Beispiele für Finanzinvestoren sind Private-Equity, Family-Offices und Corporates.
      • Ihr Hauptziel ist es, finanzielle Gewinne zu erzielen, indem sie in Unternehmen investieren, deren Wert sie steigern und welche sie dann zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend veräußern.

Strategische Investoren

      • Strategische Investoren zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie entweder in derselben Branche oder in einer ähnlichen Branche wie das zum Verkauf stehende Unternehmen tätig sind. Das ermöglicht ihnen, strategische Vorteile aus dem Erwerb des Unternehmens zu ziehen.
      • Im Gegensatz zu reinen Finanzinvestoren liegt ihr Interesse nicht ausschließlich im finanziellen Bereich. Stattdessen konzentrieren sie sich auf potenzielle Skaleneffekte, die Erschließung neuer Märkte, die Stärkung ihrer Marktposition oder den Zugang zu Innovationen. 
      • Beispiele für strategische Investoren können Kunden, Lieferanten, Wettbewerber oder Unternehmen aus angrenzenden Branchen sein, die ihre Diversifizierung vorantreiben möchten.

Interne Käufer

Unter Internen Käufern versteht mann Mitarbeiter oder Verbundene des Unternehmens, die bereits mit den Abläufen, der Kultur und den Geschäftsprozessen vertraut sind. Dabei kann es sich beispielsweise um Familienmitglieder, Schlüsselmitarbeiter oder Managementteams handeln, die sich als geeignete Kandidaten für die Übernahme des Unternehmens erwiesen haben. Ein wesentlicher Vorteil von internen Käufern ist die Vertrautheit der Nachfolger mit den Unternehmensstrukturen. Dies erleichtert die Verhandlungen, obwohl die Finanzierung des Kaufpreises oft eine Herausforderung darstellt.

Familie

      • Diese Art der Nachfolgeregelung ist oft die unkomplizierteste, da innerhalb der Familie in der Regel bereits eine Person vorhanden ist, die sowohl die persönlichen als auch die fachlichen Qualifikationen mitbringt und die Interessen der Familie vertritt.
      • Darüber hinaus hat diese Person oftmals eine emotionale Bindung zum Unternehmen und kann das Vermögen innerhalb der Familie bewahren.

Management-Team

      • Im Bereich der Unternehmensnachfolge spielt der Management-Buy-Out (MBO) eine zentrale Rolle, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU).
      • MBO bezeichnet den Verkaufsprozess, bei dem Mitarbeiter – in der Regel das bestehende Management – das Unternehmen übernehmen.
      • Dieser Ansatz findet oft Anwendung in Familienunternehmen, in denen geeignete oder willige Nachfolger aus der eigenen Familie fehlen.
      • Der MBO gewährleistet den Fortbestand des Unternehmens und fördert die Kontinuität der Unternehmensführung. 

Über den Autor

Dieter Will

Dieter Will

Geschäftsführer neomerge GmbH

Dieter berät seit mehr als 15 Jahren Unternehmer, mittelständische Unternehmen, internationale Konzerne sowie Finanzinvestoren bei strategischen Fragestellungen im Rahmen von Nachfolge, M&A Transaktionen und Finanzierungen.

Vor der neomerge Gründung baute Dieter das Beratungsgeschäft im M&A Technologiesektor von Barclays und Rothschild im deutschsprachigen Raum aus. Davor fokussierte er sich auf die mittelständische M&A-Beratung und Wachstumskapital-Beschaffung bei KPMG. Seine Karriere startete Dieter bei UBS wo er unter anderem M&A und Kapitalmarkttransaktionen betreute.

Dieter absolvierte den Studiengang International Management (B.Sc.) an der European Business School und hält ein Masterdiplom in Finanzen (M.Sc.) der Universität Maastricht.

Kontakt: